Spiel und Kultur – Neuer Brettspielverein fördert Inklusion und Bildung in Wiesbaden und Mainz

In Wiesbaden hat sich ein neuer Brettspielverein gegründet. Er heißt „Spiel und Kultur“. Der Verein macht sich für das Kulturgut Spiel stark und fördert so Inklusion, soziale Teilhabe und Bildung.


Mehr Pressebilder stehen unter spielundkultur.de/pressebilder zur Verfügung.

Der neue Verein ist mehr als ein Zusammenschluss von Menschen, die sich regelmäßig zum Spielen treffen. „Gesellschaftsspiele sind ein Spiegel unserer Gesellschaft, Geschichte und Kultur“, sagt der Vorsitzende Tilmann Reiffen. „Mit unseren Aktivitäten wollen wir spielerisch den Austausch zwischen Kulturen fördern und Wissen vermitteln.“ Der Verein wurde Ende 2024 offiziell gegründet. Die Eintragung ins Vereinsregister ist beantragt, aber noch nicht erfolgt. Trotzdem wurden bereits erste Projekte gestartet.

Spieleveranstaltung mit Leibniz-Zentrum für Archäologie

Gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) veranstaltet „Spiel und Kultur“ am Samstag, 1. Februar, in Mainz eine kostenlose Spieleveranstaltung. Das LEIZA erforscht den Menschen und seine Entwicklung auf Basis materieller Hinterlassenschaften aus drei Millionen Jahren. „Damit bereichern wir unser Wissen zum Menschen um die archäologische Perspektive und schaffen wesentliche Grundlagen für die Reflexion der Gegenwart und die Gestaltung unserer Zukunft: Was konnte das Spielen früher für Gemeinschaften bringen? Was bringt es heute? Wie verhält man sich in Machtpositionen, in Hinterhalten, in Rollen?“, sagt Lisa Böhres-Rübeling, Stellvertretende Leiterin des Arbeitsbereichs Bildung am LEIZA. Reiffen ergänzt: „Spiele spiegeln Werte, Normen und Herausforderungen ihrer Entstehungszeit wider. Sie sind somit wertvolle Quellen für die Geschichtsforschung und helfen uns, vergangene Kulturen besser zu verstehen.“

Vor Ort gibt es am Samstag, 1. Februar, eine große Spieleausleihe mit Kinder-, Familien-, Kenner- und Expertenspielen. Vereinsmitglieder und Freundinnen und Freunde des Vereins erläutern Regeln. Auf einem Flohmarkt können Besucherinnen und Besucher Raritäten und Schnäppchen entdecken. Das LEIZA präsentiert verspielte Exponate. Über weitere Details informieren das LEIZA und „Spiel und Kultur“ in einer gesonderten Pressemitteilung.

Spielkarten gegen Rassismus

Zudem hat der Verein in Kooperation mit dem Onlinemagazin kulturgutspiel.de Vielkarten veröffentlicht. Das sind 120 Spielkarten, mit denen man zahlreiche Gesellschaftsspiele spielen kann, zum Beispiel Mau-Mau, The Game, Lost Cities, Memory und Wizard. Die Kartenmotive spiegeln die Vielfalt unseres Planeten wider und zeigen die Schönheit unserer Erde. Naturwunder wie der Mount Everest in Nepal oder das Wadi Rum in Jordanien stehen neben Bauwerken wie den Pyramiden von Gizeh oder der Chinesischen Mauer. Die Illustrationen zeigen Menschen aus verschiedenen Kulturen. Damit sind die Vielkarten ein Beitrag zur Initiative Spielend für Toleranz.

„Spiele sind eine Sprache, die alle Kulturen verstehen. Spielen ist Ausdruck von Gleichberechtigung und schafft einen Rahmen, um aufeinander zuzugehen“, sagt Reiffen. Die Systematik der Vielkarten steht unter einer „CC0 1.0 Universell“-Lizenz (Public Domain). Ziel ist es, die kompletten Karten unter eine Public-Domain-Lizenz zu veröffentlichen. Dazu werden aktuell noch eine Illustratorin oder ein Illustrator gesucht.

Weitere Aktionen in Planung

Weitere Aktionen sind in Planung: Ein besonderes Anliegen von „Spiel und Kultur“ ist dabei die Förderung des interkulturellen Austauschs. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sollen gemeinsam spielen und so neue Kontakte knüpfen. Zudem möchte „Spiel und Kultur“ sozial benachteiligte Menschen in die Gesellschaft integrieren und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Der Verein will auch verspielte Bildungsangebote wie Vorträge und Workshops anbieten. Darüber hinaus will er öffentliche Einrichtungen bei der Anschaffung von Spielen unterstützen.

Mehr über den Verein erfahren Interessierte unter spielundkultur.de.